Mit welchen Fragestellungen beschäftigt sich das Studienfach?

    • (schulische) Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen (Klasse 5-10)
    • aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen der Erziehungswissenschaften und der studierten Fächer (breite Fächerauswahl)
    • didaktische und methodische Fragestellungen – welche (z.B. durch den Lehrplan der jeweiligen Schulen vorstrukturierten Inhalte) bearbeite ich mit den Schülerinnen und Schülern mit welchen Methoden? Welche Rolle habe ich als Lehrkraft?
    • Berufsorientierung

    Was sind mögliche Berufsfelder und Arbeitgeber nach dem Studium?

    • Lehrkraft an einer öffentlichen Mittelschule in Bayern
    • Lehrkraft in anderen Bundesländern
    • Lehrkraft an privaten Schulen
    • vielfältige, mit den Studieninhalten verwandte Bereiche außerhalb der Schule

    Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten solltest du für das Studium mitbringen?

    • Motivation
    • Kreativität
    • Flexibilität
    • Strukturiertheit und Klarheit
    • Reflexionsfähigkeit
    • Teamfähigkeit

    Welche Interessen solltest du für das Studium mitbringen?

    • Interesse am Gegenüber
    • Bereitschaft, sich auf den anderen einzulassen
    • Interesse an Kindern und Jugendlichen und ihrer Lebenswelt
  • Lehramt an Mittelschulen

  • Staatsexamen

    Abschluss Staatsexamen
    Studienbeginn SS / WS
    Regelstudienzeit 7 Semester
    Hinweise Vormals gelistet als 'Lehramt an Hauptschulen'. Unterrichtsfach Biologie zulassungsbeschränkt; bei Studienbeginn zum Sommersemester begrenzte Fächerwahl

Aktuelles

Die hier wiedergegebenen Informationen beziehen sich auf die Lehramtsprüfungsordnung I (LPO I) in der Fassung vom 13.3.2008, zuletzt geändert am 29. Januar 2020. Sie gilt für alle Studierenden, die ab dem WS 2020/21 ihr Studium aufnehmen.

Studierende, die ihr Studium vor dem WS 20/21 aufgenommen haben, informieren sich auf der Website der Uni Würzburg.

Gegenstand des Faches

Das Unterrichten ist das Kerngeschäft einer Lehrkraft. Um professionell unterrichten zu können, benötigt man fachliche Kenntnisse sowie didaktisch-methodische Kompetenzen. Daneben gibt es weitere Aufgabengebiete und dementsprechende Kompetenzbereiche, die mit zunehmender Professionalität, Erfahrung und Expertise entwickelt werden. Beispielsweise müssen Aufgaben wie Klassenführung, Elternarbeit, Teilnahme an Sitzungen, Konferenzen und Fortbildungen oder die Organisation und Durchführung von außerschulischen Aktivitäten und Klassenfahrten übernommen werden. Auch die Übernahme besonderer Funktionen im Schulleben wird erwartet. Für diese Vielfalt an Aufgaben benötigt man eine ebenso breite Vielfalt an Kompetenzen.

Dazu gehören vor allem erzieherische und kommunikative Kompetenzen, grundlegende Managementtechniken, Beratungskompetenzen und ein gewisses Knowhow in Verwaltung und Organisation. Dies wird nicht alles im Studium erworben, sondern im Referendariat und im Berufsleben. Eine Besonderheit der bayerischen Mittelschulen ist eine verstärkte Berufsorientierung, die den SchülerInnen vermittelt werden soll. Bereits das Studium an der Universität bietet Möglichkeiten, sich auf diesen Aufgabenbereich als künftige Mittelschul-Lehrkraft vorzubereiten. Die Notwendigkeit als KlassenleiterIn sehr viel mehr Fächer zu unterrichten, als tatsächlich studiert wurden, sowie die starke Verantwortung für die Vermittlung anschlussfähiger Kompetenzen beim SchülerIn setzt ein ebenso breites Interessen- und Kompetenzprofil der Lehrkräfte sowie ein starkes pädagogisches Berufsethos voraus.

Das Studium vermittelt in erster Linie Kenntnisse in Fachwissenschaft, Fachdidaktik und in den Erziehungswissenschaften. Dabei wird in den Lehrveranstaltungen, aber auch im Rahmen der Praktika ein Bezug zum späteren Berufsfeld Schule hergestellt. Die Praktika finden in einer Schule statt; dabei ist man teilweise mehrerer Wochen im Block, teilweise an einem Schultag pro Woche in der Schule. Die Betreuung übernehmen Praktikumslehrkräfte. Die Praktika werden grundsätzlich durch universitäre Lehrveranstaltungen begleitet, zudem wird ein enger Kontakt zwischen den DozentInnen an der Uni und den Praktikumsbetreuern in den Schulen gesucht.

Das Studium ist die erste Phase der Lehrerbildung. Nach bestandener Lehramtsprüfung schließt sich die zweite Phase, der Vorbereitungsdienst oder Referendariat, an. Diese Phase stellt die staatliche berufspraktische Ausbildungsphase dar, in der die im Studium gewonnenen fachlichen und theoretischen Kenntnisse umgesetzt und angewendet werden. Nach dem universitären Erwerb von Wissen und grundlegenden Kompetenzen erfolgt nun die Ausbildung intensiver praxisbezogener Kompetenzen.

Auch nach dem Berufseintritt muss eine ständige Professionalisierung gewährleistet werden. Eine Lehrkraft ist zu ständiger Fortbildung verpflichtet.

Wer sich entscheidet, Lehrkraft zu werden muss die Bereitschaft zu permanentem Lernen, zur Entwicklung unterschiedlichster Kompetenzen und zur Veränderung der professionellen Anteile seiner Person mitbringen. Er oder sie muss motiviert sein, sich mit unterschiedlichen fachlichen Inhalten auseinanderzusetzen und ständig einen Aktualitätsbezug herzustellen, daneben richtet sich die Motivation auf die Bildung, Erziehung und bestmögliche Förderung der Schülerinnen und Schüler.

Fachwissenschaftliches Studium

Die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Mittelschulen kann in Bayern nur in bestimmten Fächern abgelegt werden. An der Uni Würzburg sind dies die Fächer:

  • Biologie
  • Chemie
  • Deutsch
  • Englisch
  • Ethik (nur als Erweiterungsfach)
  • Geographie
  • Geschichte
  • Informatik (nur als Erweiterungsfach)
  • Mathematik
  • Musik
  • Physik
  • Evangelische Religionslehre / Katholische Religionslehre
  • Politik und Gesellschaft
  • Sport

Ein Studienbeginn zum Sommersemester ist in folgenden Fächern möglich:

Deutsch, Englisch, Ethik (nur als Erweiterungsfach), Geographie, Geschichte, Kath. Religionslehre

Didaktik der Mittelschule

Die Didaktik der Mittelschule besteht aus Lehrveranstaltungen zur Mittelschulpädagogik und drei Didaktikfächern, in denen Sie sich Unterrichtsmethodiken erarbeiten. Für die Kombination der Didaktikfächer stehen Ihnen drei Fächergruppen zur Verfügung.

Gruppe 1. Didaktikfach

  • Deutsch
  • Mathematik

Gruppe 2. Didaktikfach

  • Beruf und Wirtschaft
  • Biologie
  • Chemie
  • Deutsch
  • Englisch
  • Geographie
  • Geschichte
  • Mathematik
  • Physik
  • Politik und Gesellschaft

Gruppe 3. Didaktikfach

  • Kunst
  • Musik
  • Sport
  • Ev/kath. Religionslehre gewählt werden.

Kombinationsregeln für die Didaktikfächer:

  • Regel 1: Aus jeder Gruppe muss ein Didaktikfach belegt werden.
  • Regel 2: Jedes Didaktikfach darf nur einmal belegt werden.
  • Regel 3: Ein Unterrichtsfach darf kein zweites Mal durch ein Didaktikfach belegt werden.
  • Regel 4: Wird eines der Fächer der Gruppe drei als Unterrichtsfach gewählt, so muss als drittes Didaktikfach ein Fach aus der Gruppe 2. Didaktikfach gewählt werden.

Wird Deutsch oder Mathematik als Unterrichtsfach gewählt, muss das erste Didaktikfach durch ein Fach aus der Gruppe der zweiten Didaktikfächer gewählt werden.

Beispiel 1:

Unterrichtsfach: Biologie

  1. Didaktikfach: Deutsch
  2. Didaktikfach Physik
  3. Didaktikfach Musik

Beispiel 2:

Unterrichtsfach: Mathematik

  1. Didaktifach: Beruf und Wirtschaft
  2. Didaktikfach: Englisch
  3. Didaktikfach: Evangelische Religionslehre

Das erziehungswissenschaftliche Studium (EWS)

Das erziehungswissenschaftliche Studium erstreckt sich auf folgende Gebiete:

Allgemeine Pädagogik, unter anderem:

  • Sozialisationstheorien und empirische Sozialisationsforschung
  • Ideen-, Sozial- und Institutionengeschichte der Pädagogik
  • pädagogische Anthropologie

Schulpädagogik, unter anderem:

  • Theorie der Schule als Institution und Organisation
  • Beurteilen und Evaluieren von Lehr- und Lernprozessen
  • individuelle Förderung und Beratung

Psychologie, unter anderem:

  • Differentielle und Persönlichkeitspsychologie im Kontext der Schule
  • Sozialpsychologie der Schule und Familie
  • Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen

Praktika

Zu Beginn des Lehramtsstudiums sind noch keine Praktika vorzuweisen, jedoch haben Sie die Möglichkeit, das Betriebs- und Orientierungspraktikum vor dem Studium (jedoch erst nach der letzten Abiprüfung) abzuleisten, was sich insbesondere für das Orientierungspraktikum auch empfiehlt.

Jeder Studierende hat 5 Praktika abzuleisten; deren Nachweise sind Voraussetzungen für die Zulassung zur Ersten Staatsprüfung. Im Einzelnen sind dies:

  • ein Betriebspraktikum
  • ein Orientierungspraktikum
  • ein pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum
  • ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum im Unterrichtsfach
  • ein zusätzliches studienbegleitendes Praktikum in einem der gewählten Didaktikfächer

Sonstiges

Ausführliche Informationen zu weiteren Studienleistungen und zusätzlichen Zulassungsvoraussetzungen zum Staatsexamen findet ihr unter Lehramt an Mittelschulen

Stundenplan

Die Erstellung des Stundenplans ist - gerade im ersten Semester - oft schwierig. Die Studienverlaufspläne geben Auskunft, welche Veranstaltungen Sie in welchem Semester belegen sollten. Eine Sammlung der Studienverlaufspläne aller Fächer und eine kleine Anleitung zur Stundenplanerstellung finden Sie auf der Webseite der Zentralen Studienberatung. Die Studienberatung bietet zudem eine persönliche Beratung bei der Erstellung des Stundenplans an.

Das Vorlesungsverzeichnis wiederum gibt Aufschluss darüber, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten die Veranstaltungen in dem jeweiligen Semester angeboten werden. Unter Umständen müssen Sie ein wenig tüfteln, um alle Veranstaltungen miteinander kombinieren zu können. Beachten Sie dabei die Anmeldefristen für die Veranstaltungen der jeweiligen Fächer.

Es ist empfehlenswert, die Einführungsveranstaltungen im ersten Semester zu besuchen (am besten sowohl die der Fachbereiche als auch der Fachschaften). Diese finden üblicherweise vor dem eigentlichen Semesterbeginn bzw. in der ersten Vorlesungswoche statt. Sie finden sie im Vorlesungsverzeichnis unter dem Punkt "Einführungsveranstaltungen zum Studienbeginn". Weitere Hilfestellung erhalten Sie auch bei den Fachstudienberatern, den Fachschaften sowie der Zentralen Studienberatung.

Vorkurse

Für den reibungslosen Einstieg ins Studium bietet die Uni Würzburg in einigen Fächern Vorkurse an, die teilweise bereits im September, also deutlich vor Beginn der Vorlesungszeit, stattfinden. Die Teilnahme ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen. Welche Fächer beteiligt sind und die entsprechenden Termine können Sie auf unserer Infoseite zum Vorkursprogramm nachlesen.

Tipp für Hochschulwechsler/Fachwechsler

Wenn Sie von einer anderen Hochschule kommen oder aus einem anderen Studiengang in das Lehramt wechseln, entscheidet der jeweilige Fachbereich, in welchem Umfang Ihnen Ihre erworbenen ECTS-Punkte angerechnet werden können. Es müssen Inhalt, Umfang und Prüfungsleistung der Module mit denjenigen vergleichbar sein, die an der Universität Würzburg gefordert werden. Ansprechpartner sind üblicherweise die entsprechenden Fachstudienberater.