Mit welchen Fragestellungen beschäftigt sich das Studienfach?

    • Wie wird im Museum praktisch gearbeitet? (Überblick über alle zentralen Arbeitsfelder des Museums)
    • Welche Rolle spielen Museen in einer Gesellschaft?
    • Welche Aufgaben haben Museen und wie können bzw. sollten sie diesen nachkommen?
    • Welche theoretischen Grundlagen sind für die Museumsarbeit wichtig?

    Was sind mögliche Berufsfelder und Arbeitgeber nach dem Studium?

    • Museen oder verwandte kulturelle Einrichtungen (Sammlungen, Archive, Gedenkstätten, Galerien, Kulturämter etc.)
    • freiberuflich, z.B. im Bereich Museumspädagogik/Kulturelle Bildung, Ausstellungskonzeption und -planung, Veranstaltungs-/Kulturmanagement

    Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten solltest du für das Studium mitbringen?

    • Begeisterungsfähigkeit in Bezug auf museumsrelevante Themen und Fragestellungen
    • Teamfähigkeit
    • sprachliche Kompetenzen
    • Kreativität
    • Bereitschaft, sich diskursiv und kritisch mit museumsrelevanten Themen auseinanderzusetzen

    Welche Interessen solltest du für das Studium mitbringen?

    • Begeisterung für Museen und deren Arbeitsfelder, Museumsbesuche
    • Freude an Arbeit für und mit Menschen
    • Begeisterung für den Umgang mit materiellen Kulturgütern
    • Interesse an kulturwissenschaftliche Fragestellungen aller Art
    • Interesse an Praxis-Theorie-Bezügen
  • Museologie und materielle Kultur

  • Bachelor

    Hauptfach mit 120 Punkten
    Abschluss B.A.
    Studienbeginn WS
    Regelstudienzeit 6 Semester
  • Museum und alte Kulturen/Museum and Ancient Cultures

  • Master

    Einzelfach mit 120 Punkten
    Abschluss M.A.
    Studienbeginn WS
    Zugangsvoraussetzung Fachliche Zugangsvoraussetzungen
    Regelstudienzeit 4 Semester
    Hinweise Achtung: Fristgerechte Bewerbung erforderlich!
  • Museumswissenschaft/Museum Studies

  • Master

    Hauptfach mit 45 Punkten
    Abschluss M.A.
    Studienbeginn SS / WS
    Zugangsvoraussetzung Fachliche Zugangsvoraussetzungen
    Regelstudienzeit 4 Semester
    Hinweise Achtung: Fristgerechte Bewerbung erforderlich!

Gegenstand des Faches

Warum sammeln Menschen Gegenstände? Wie werden diese Objekte in Museen bewahrt, erforscht und öffentlich ausgestellt? Was sagen sie über die jeweilige Gesellschaft aus, wie sind sie entstanden, verbreitet und genutzt worden? Solche Fragen beantwortet der sechssemestrige Bachelor-Studiengang „Museologie und materielle Kultur“ der Universität Würzburg.

Bei dem im Wintersemester 2010/11 an der Universität Würzburg etablierten BA-Studiengang „Museologie und materielle Kultur“ handelt es sich um den ersten Universitätsstudiengang seiner Art in Deutschland. Damit wurde der Entwicklung Rechnung getragen, dass sich die Museologie in den letzten Jahrzehnten international von der Rolle einer Hilfswissenschaft emanzipiert hat und zum Beispiel in den USA, in Großbritannien, Kanada, Schweden oder den Niederlanden als vollwertiges akademisches Studienfach längst zum Universitätsalltag gehört. Diesbezüglich zeichnet die Würzburger Museologie eine enge Verzahnung von wissenschaftlicher Forschung, praktischer Museumsarbeit und materialkundlichen Kompetenzen aus, die grundlegend für alle Bereiche der Museumspraxis wie auch der Museumswissenschaft qualifiziert.

Mit der „Museologie“ hat sich in den letzten Jahrzehnten eine eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert, die sich über die Vermittlung rein museumspraktischer Fähigkeiten hinaus ebenso theoretisch mit dem Phänomen Musealität und der Kulturtechnik des Sammelns beschäftigt. Damit wird die Institution Museum selbst zum Forschungsobjekt. Die Ausbildung umfasst Theorie und Geschichte des Museums- und Ausstellungswesens, Prinzipien der Dokumentation, Erforschung, Vermittlung und Erhaltung von Exponaten, Methoden der Museumspädagogik und Öffentlichkeitsarbeit, interne und externe Organisationsstrukturen sowie Sammlungs- und Kulturmanagement. Die „materielle Kultur“ beleuchtet die Funktionalität wie gesellschaftliche Bedeutung von Gegenständen in früheren wie heutigen Lebenswelten. Dies beinhaltet Kenntnisse der Materialkunde in Verbindung mit Aspekten des Kulturgüterschutzes und der soziokulturellen Funktion musealer Objekte. Konkrete Museumspraxis durch eigene Ausstellungen und Praktika runden das Studium ab.

Dabei spricht für den Standort Würzburg, dass die Universität selbst mehrere Museen betreibt sowie verschiedene naturkundliche, kultur- und technikgeschichtliche Sammlungen unterhält. Neben dem bekannten „Martin von Wagner-Museum“ (1837), einem der größten Universitätsmuseen Europas mit Gemäldegalerie, Ägyptischer, Antiken-, Grafik- und Münz-Sammlung sind der „Botanische Garten“ (ab 1696, seit 1960 in seiner jetzigen Form), das „Mineralogische Museum“ (1978) sowie die ständige „Ausstellung zur Geschichte der Psychologie“ (2009) zu nennen. Neben der reichhaltigen Museumslandschaft in Stadt und Region gibt es eine ganze Reihe von Fächern, die sich seit langem intensiv mit museologischen Inhalten beschäftigen. Hier werden insbesondere berufspraktische Kompetenzen mit entsprechenden Kontakten weitergegeben. Durch das Ineinandergreifen von wissenschaftlicher Forschung und praktischer Vermittlungsarbeit bietet das Studium eine theoretische wie anwendungsorientierte Ausbildung. Hierbei wird die fächerübergreifende Ausrichtung durch die Wahl eines Nebenfaches in einer museumsrelevanten Universitätsdisziplin verstärkt.

Die Museologie ist eine junge, aber eigenständige Wissenschaftsdisziplin. Sie verfügt über spezifische Untersuchungsfelder, Methoden, Quellen und theoretische Diskurse, vor allem in den Bereichen Musealisierung, Museums- und Ausstellungsanalyse, Vermittlungsarbeit (Museumspädagogik) sowie Erforschung materieller Kultur. Ein zentrales Forschungsobjekt bildet dabei die Institution Museum selbst: als Ort der Repräsentation, Ritualisierung und Begegnung, als öffentlicher, medialer und sozialer Raum, den es kritisch zu hinterfragen und auf seine Zukunftsfähigkeit zu überprüfen gilt.

Interdisziplinär ausgerichtet schlägt die Würzburger Museologie vielfältige Brücken zwischen Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften. Das Studium einer museumsrelevanten Universitätsdisziplin im Nebenfach unterstreicht die Querschnittsdimension dieser Ausbildung. Inhaltlich ist der Studiengang nicht auf einzelne Tätigkeitsfelder beschränkt, sondern deckt alle museums- und ausstellungstypischen Arbeitsfelder in Theorie und Praxis ab. Die einzelnen Module beschäftigen sich mit Forschungsansätzen und Methoden der Museologie; mit der Geschichte und den Ausprägungen des Museums- und Ausstellungswesens; mit Prinzipien des Sammelns, der Dokumentation, Erforschung, Vermittlung, Präsentation und Erhaltung von Exponaten; mit Methoden und Strategien der Museumspädagogik, des Medieneinsatzes und der Öffentlichkeitsarbeit; mit internen und externen Organisationsstrukturen sowie mit Sammlungs- und Kulturmanagement. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der „materiellen Kultur“. Dieser beinhaltet exemplarische Kenntnisse der Materialkunde in Verbindung mit Aspekten des Kulturgüterschutzes ebenso wie die soziokulturellen Funktionen und symbolischen Bedeutungshorizonte musealer Objekte oder theoretische Ansätze der Material Culture Studies.

Ein Spezifikum dieses Studiengangs stellt der starke Praxisbezug auf allen Ausbildungsebenen dar. Die verschiedenen Facetten der Museumsarbeit werden nicht nur theoretisch-abstrakt, sondern ebenso anhand konkreter Einzelfälle abgehandelt, die einen Bezug zum realen Museumsalltag herstellen. Dies geschieht durch Ein- und Mehrtagesexkursionen im In- und Ausland, aber auch durch die Abhaltung von Unterrichtseinheiten in lokalen und regionalen Museen. Zusätzlich werden MuseumsmitarbeiterInnen und in diesem Sektor tätige FreiberuflerInnen regelmäßig durch Gastvorträge, Lehraufträge und Workshops in das Studium einbezogen. Hinzu kommen Praktika und Ausstellungsprojekte mit externen Kooperationspartnern. Insgesamt müssen alle Studierenden ein einjähriges Ausstellungsprojekt und ein zehnwöchiges Praktikum absolvieren. Darüber hinaus können weitere acht Praktikumswochen als Studienleistungen eingebracht werden. Auf diese Weise sammeln Studierende praktische Kenntnisse und Erfahrungen, können das Erlernte aktiv anwenden und wertvolle Netzwerke knüpfen, die ihnen später den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.

Am ersten Vorlesungstag findet in der Regel eine Einführungsveranstaltung für Erstsemester statt. Hier bekommen Sie sehr hilfreiche Informationen zum Studium, weshalb eine Teilnahme unbedingt zu empfehlen ist. Die Angaben, wann und wo die Einführungsveranstaltung stattfinden wird, finden Sie im Vorlesungsverzeichnis.

Beachten Sie bitte, dass Sie sich frühzeitig (vor Vorlesungsbeginn!) für die Teilnahme an Kursen anmelden müssen. Kümmern Sie sich also rechtzeitig um die Erstellung Ihres Stundenplans! Eine allgemeine Anleitung zur Stundenplanerstellung finden Sie auf der Webseite der Zentralen Studienberatung. Beachten Sie zudem die ausführlichen Hinweise in der Semesterbroschüre der Museologie.